JAZZ CIRCLE ZÜRICH - Programm 3. Trimester 2005

3.Okt, 10.Okt., 17.Okt., 24.Okt., 31.Okt., 7.Nov., 14.Nov., 21.Nov., 28.Nov., 5.Dez., 12.Dez., 19.Dez.

3. Okt. Earl "Fatha" Hines - Part 4

Jörg Näf

Der vierte Abend, mit Earl Hines, ist den Jahren 1960 - 1966 gewidmet. 1964 begann die Wiederauferstehung von Earl Hines, und bildete eine Uberraschung fur viele. Anfang März 1964 wurde Earl Hines nach New York eingeladen, um drei Konzerte im Little Theatre zu geben; man bat ihn, allein zu spielen, nur begleitet von Bass und Schlagzeug. Die Konzertveranstalter, unter denen sich der Kritiker Dan Morgenstern befand, waren überrascht zu vernehmen, dass Earl Hines noch nie an einem Konzert teilgenommen hatte, das ihn als Klaviersolisten herausstellte, und mussten sich Mühe geben, ihn dazu zu bewegen, dass er allein auftrat. "Seid ihr sicher, dass ihr mich als Pianist wollt?", mussten sie sich als Frage anhören. "Ich habe mit meinen Orchestern Konzerte gegeben, aber glaubt ihr, dass die Leute mich allein hören wollen?". Die Konzerte hatten einen durchschlagenden Erfolg. Danach wurde Earl "Fatha" Hines rasch wieder einer der bekanntesten und begehrtesten Jazzpianisten.

10. 0KT INDIANA - Jazz and Popular Song

Dieter Hartmann

„The Jazz State of Indiana" nannte Duncan Schiedt sein 1977 erschienenes Buch, das allerdings „nur“ die Frühzeit des musikalischen Geschehens (20er und 30er Jahre) mit zahlreichen interessanten Illustrationen behandelt, aber dennoch die Lust weckt, wie es wohl in den 40er und 50er Jahren weiterging. Viele bekannte Musiker wurden in Indiana geboren, sog. "Territory Bands" nahmen in Richmond seltene Platten auf, und die Hauptstadt Indianapolis ist nicht nur berühmt wegen der ‚Motor Speedway’ (Rennstrecke), sondern in Jazzkreisen auch geläufig als Geburts- und Wirkungsort der Montgomery Brothers. Aus dem Jahre 1917 stammt der Song INDIANA von James Hanley (Komposition) und Ballard MacDonald (Text), der zur Staatshymne erhoben wurde und noch heute von Jazzmusikern gespielt und gesungen wird.

17. 0KT The Woody Herman First Herd

Eddie Wyser

Woody Herman's moderne Big Bands gingen unter den Bezeichnungem "First Herd", "Second Herd", "Third Herd" usw. in die Jazzgeschichte ein. Der "First Herd" war das erfolgreichste und wichtigste seiner Orchester und bestand von 1944 bis Ende 1947. Hören wir einmal keine Studioaufnahmen, sondern Woody Herman Live, z.B. Radiomitschnitte aus dem "Meadowbrook Ballroom" in Cedar Groove, N.J., dem "Panther Room" des Hotel Sherman in Chicago, dem "Café Rouge" des Hotel Pennsylvania in New York oder der "Old Gold Radio Show". Dazu noch einige V- Disc-Aufnahmen.

24. 0KT Horace Henderson

Mario Schneeberger

Der um 7 Jahre jüngere Bruder von Fletcher Henderson stand immer in dessen Schatten. Trotzdem widmet ihm Gunther Schuller in THE SWING ERA ein zwölfseitiges Kapitel. Er gilt als bedeutender Komponist und Arrangeur, übertroffen nur von Duke Ellington (gemäss Schuller). Horace Henderson war Pianist, Bandleader, Komponist und Arrangeur. Es wird versucht, seinen musikalischen Lebenslauf nachzuzeichnen und die Eigenheiten und die Bedeutung seiner Musik darzustellen. Nebst längst bekanntem Tonmaterial verdienen die erst kürzlich veröffentlichten Aufnahmen von 1954 Beachtung.

31.0KT Der Umbruch der 60er-Jahre im Schweizer Jazz

Bruno Spörri

Jazzrock, Free Jazz und die Diskussion um Kommerz und den "reinen" Jazz - Erinnerungen und (zum Teil unveröffentlichte) Tondokumente zu einer wichtigen Epoche des schweizerischen Jazz, in der sich viel mehr änderte, als uns damals bewusst war.
Als einer der tonangebenden schweizerischen Jazz- bzw. imprpvosierenden Musiker ist Bruno Spörri schon seit langer Zeit in der schweizerischen Szene und kennt diese wie kaum ein Anderer, auch deren Geschichte. Wir bekommen damit einen Einblick aus erster Hand. Bitte lasst euch das nicht entgehen und bevölkert unseren Saal so zahlreich wie möglich.

7. NOV Sarah Vaughan - The Divine

Armin Bruder

Heute Abend haben wir das Vergnügen wieder einmal Sarah Vaughan hören zu können. Sarah, oder Sassy, wie ihr Spitzname lautet, war eine faszinierende Sängerin. Sie verfügte über eine erstaunliche Stimme mit grosser Modulationsfähigkeit, eine perfekte Intonation, ein grosses Rhythmusgefühl sowie ein feines Gespür für Harmoniewechsel. Dank diesen Qualitäten wurde sie auch „The Divine“ (die Göttliche) genannt. Sarah Vaughan begann ihre Karriere in den Jahren 1943/44 in den Orchestern von Earl Hines und Billy Eckstine. Als Kollegin der Bebop-Innovatoren machte sie Aufnahmen mit Charlie Parker und Dizzy Gillespie, von denen sie in ihrem Gesangstil beeinflusst wurde. Hauptsächlich arbeitete sie später mit einem eigenen Piano Trio. Sarah Vaughan ist vor 15 Jahren, am 3. April 1990 im Alter von 66 Jahren, verstorben. Gegen Ende der 80’er Jahre ist sie noch in der Schweiz aufgetreten u. a. in Baden, wo der Referent sie erleben konnte.

14. NOV Konzert des Zurich Jazz Orchestra

veranstaltet seitens der Jazzschule Zürich

Im Zurich Jazz Orchestra treffen sich 17 Musiker, welche sich in der Schweiz längst "Gehör verschafft" haben, zu regelmässiger, intensiver Probearbeit. Konzerte auf höchstem Niveau, unterschiedliche Programme von Mainstream bis zu heutigem orchestralem Big Band-Sound und mitreissenden Improvisationen der Solisten können nur so gewährleistet werden. Präzise und trotzdem entspannt, mit Druck und gleichwohl dynamisch swingt die Band fast unschweizerisch explosiv. Jazz, wie ihn eben nur ein grosses Orchester erzeugen kann. (aus Internet-Seite www.zjo.ch)

21. NOV SOUTHERN SOUL - Die neue Blues- und Gospelszene im schwarzen US-Süden

Chris Lange

"BLUES" --- dieses Wort bedeutete bekanntlich einst "Black Music for Black Folks". So war es jedenfalls noch vor gut 50 Jahren. Dann kam der weltweite Siegeszug der Rock- und Popmusik. Als Folge davon wurde der "Blues" und seine von der Rockmusik beeinflussten Interpreten wie auch sein Publikum immer "weisser" und internationaler. Unabhängig davon ging im amerikanischen Süden, dem eigentlichen Ursprungsort des Blues, der schwarze Blues eine Verbindung ein mit den traditionellen Elementen der Gospelmusic. Daraus entwickelte sich der "Southern Soul". Seit etwa 25 Jahren existiert in den Südstaaten nun eine entsprechende, florierende schwarze Musikszene, unterstützt durch zahlreiche kleine Radiostationen, Plattenlabels und Musikclubs, die bis heute von den Mainstream-Medien der Musikindustrie weitgehend unbeachtet geblieben ist. Obwohl der "Southern Soul" sich auf zwei Ebenen abspielt, einer "Southern Soul/Gospel"- und einer "Southern Soul/Blues"-Szene, sind die beiden Musikstile eng miteinaner verbunden und unterscheiden sich im Wesentlichen nur durch den textlichen Inhalt. Das heisst, dass die (vorwiegend schwarze) Fangemeinde, welche in Gospelkonzerten auf Stars wie Lee Williams, Tommy Ellison oder auf die "Canton Spirituals" abfährt, in der lokalen "Juke Joint" jeweils am Wochenende sich ebenso gerne auch von den neuen schwarzen Southern Soul/Blues-Stars wie Marvin Sease, David Brinston oder dem "Love Doctor" alias Lewis Clark unterhalten lässt.

Eine zweiteilige Einführung in die Welt des aktuellen "Southern Soul" mit Musik- und Video-Beispielen

Teil 1: "Southern Soul Gospel" --- am 21. November 2005

Teil 2: "Southern Soul Blues" --- Datum noch nicht festgelegt (verm. etwa Mitte Januar 2006)


28. NOV Buck Clayton Swingin' with Buck

Eddie Wyser

Buck Clayton war einer der allerbesten Swingtrompeter und während vielen Jahren eine Hauptstütze der ersten Count Basie Band. Er war nicht nur ein aussergewöhnlicher Solist, sondern auch ein talentierter Arrangeur und Organisator von grossartigen Jam Sessions. Wir hören einen Querschnitt durch die Jahre 1937 bis ca. 1950, als Sideman mit der Basie Band, Teddy Wilson, Billie Holiday, den Kansas City Six und Seven, Coleman Hawkins und eigenen Orchestern.

5. DEZ Dies und das - Mixed Pickles

Arild Widerøe

Wie immer wird Arild Widerøe über verschiedene Musiker zu sprechen kommen. Zumeist sind oder waren diese in Skandinavien zu finden: Die Afro-Dänen Jonny und Jimmy Campbell ("Harlem Kiddies"), die Schweden Gunnar Lidberg und Jan Lundgren. Und natürlich über Henri Chaix (kein Nordländer dafür unser "Pièce de résistance"), von dem noch immer viele unbekannte Aufnahmen mit Sidney Bechet, Albert Nicholas, Benny Waters u.a.m. existieren. Ein abwechslungsreicher Abend ist demnach angesagt.

12. DEZ Filmabend "Diggin' Up Hidden Treasures - Part 2"

Theo Zwicky

Eine weitere Auswahl von gegen 30 nie gesehene seitenverkehrte Original-Soundies, die wir wiederum zum ersten Mal seitenrichtig projizieren werden, mit Hilfe unseres Umkehrspiegels. Auch diesmal sind einige Überraschungen zu erwarten! 90 Minuten Jazz mit Soundies. Mit Einführung

19. DEZ Weihnachtsessen

Vorstand

Zum Ausklang des Jahres wollen wir uns wieder zu einem gemütlichen Abend treffen. Der Vorstand wird eine separate Einladung mit allen Details im November verschicken.

Es geht weiter im Januar 2005, das neue Programm erscheint Mitte Dezember.

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