JAZZ CIRCLE ZÜRICH - Programm 1. Trimester 2012

23.Jan., 30.Jan.,6.Feb.,13.Feb.,20.Feb. , 28.Feb., 5.März., 12.März , 26.März

23. Jan.   Clarinet Marmalade Vol. 1

Bernhard Streckeisen

Der Referent präsentiert in 3 Folgen die 9 bekanntesten New Orleans Klarinettisten, welche in oder unmittelbar um New Orleans geboren wurden, in alphabetischer Reihenfolge. Jeweils pro Abend 3 Musiker. Heute hören wir Sidney Bechet, Barney Bigard und Louis Cottrell.


30. Jan.   Kleine heisse Vortragsmixtur – Cyril „Spider“ Haynes; Percy France; Cliff Smalls

Kaspar Fischer

Anstelle einer Vorstellung eines einzelnen Jazzmusikers will diesmal der Referent eine Mixtur von drei kleineren Vorträgen halten, über sehr originelle Figuren, die der üblichen Gefahr des Vergessens in hohem Masse ausgesetzt waren und sind, obwohl sie dies nicht im Geringsten verdienen:

1. Cyril „Spider“ Haynes ist den eingefleischten Afficonados am ehesten bekannt durch sein quecksilbriges Klavier-Spiel in der Band „Al Cooper’s Savoy Sultans“, dem Pausenorchester im Savoy-Ballroom, das den offiziellen Headliner-Ensembles in diesem Lokal oft genug die Hölle heiss machte und das Fürchten lehrte;

2. Percy France spielt ein Tenorsaxophon mit mächtigem Ton und insistentem Drive, zum Beispiel in den 50ger-Jahren mit Bill Doggett, später dann – mitunter vor vielen Jahren auch in Zürich – in einem eigenen Quartett mit Cliff Smalls am Piano und Oliver Jackson am Schlagzeug;

3. Cliff Smalls‘ Klavierspiel ist stilistisch in der Gefolgschaft von Earl Hines anzusiedeln, jedoch mit höchster Eigenwilligkeit. Seine eigenen Aufnahmen, unter anderen in einem Trio mit dem wunderbaren Bassisten Milt Hinton und mit Drummer Oliver Jackson, sind zwar seltene, aber immer sehr spezielle, heisse Ereignisse. Nicht zu vergessen ist auch Cliff Smalls‘ zentrale Rolle Ende 40ger Jahre im Orchester von Al Sears..


6. Feb.   Leon „Bix“ Beiderbecke (co,p,cmp,Id) Frankie „Tram“ Trumbauer (C- melody sax,as,voc,ld)

Karl Lampert

Wer die Jazz-Geschichte verfolgt hat, ist unweigerlich in den Zwanzigerjahren auf Bix Beiderbecke und Frankie Trumbauer gestossen. Am heutigen Abend hören wir aus ihrer Zeit einige Beispiele in Kleinfromationen und mit dem Orchester von Paul Whiteman (Wiederholung des Vortrags vom 27. Juni 2011 mit einigen Änderungen und Ergänzungen im musikalischen Teil)


13. Feb.    Hazy Osterwald zum 90. Geburtstag

René Schmutz

Am 21. September 1941 um 11 Uhr bekam Hazy Osterwald sein Maturazeugnis, nachmittags um 15.30 Uhr fing er in Lausanne bei Fred Böhler als 2. Trompeter an. Acht Jahre später trat er mit seinem neu gegründeten Sextett am Pariser Jazzfestival auf und jammte mit Sidney Bechet, Miles Davis, Charlie Parker und Max Roach. Das Hazy Osterwald Sextett machte als Europas erfolgreichste Show- und Unterhaltungsband eine Weltkarriere, aber die heimliche Liebe gehörte immer dem Jazz. Am nächsten Samstag feiert Hazy seinen 90. Geburtstag.


20. Feb.  Wynton Kelly – Part 4 THE TRIO

Bent Hvidt

Das WK3 (Wynton Kelly Trio mit Paul Chambers und Jimmy Cobb) hat 1963-69 viele eigene Tourneen absolviert und ist als Begleiter von grossen Namen aufgetreten Besonders populär war die Gruppe im legendären „Half Note“ Café auf Hudson Street ganz in der Nähe vom Fluss. 1965 war Wes Montgomery für drei oder vier Monate dabei und in der Woche 22-27. Juni liefen die Tonbänder im „Half Note“ mit. Ursprünglich gab Verve nur zwei Titel auf der LP „Smokin’ At The Half Note“ heraus aber jetzt haben wir neun Titel von vier Nächten – ein paar davon bilden einen von vielen Höhepunkten dieses Abends.


28. Feb.    Programm folgt später


5. März   Buster Harding 1917-65

Mario Schneeberger

Dieser bedeutende Arrangeur hat seine Spuren in den meisten grossen Bands der vierziger und fünfziger Jahre hinterlassen. Wir werden uns einige seiner schönsten Arrangements anhören, die er für Count Basie, Earl Hines, Benny Goodman, Artie Shaw, Dizzy Gillespie und andere verfasst hat. Ebenso wollen wir versuchen, seinen stilistischen Eigenheiten auf die Spur zu kommen, also quasi seine musikalische DNA zu entschlüsseln


12. März    Mel Lewis und die Thad Jones / Mel Lewis Big Band

René Schmutz

Mitte der sechziger Jahre gründete der Schlagzeuger Mel Lewis zusammen mit dem Trompeter und Flügelhornisten Thad Jones eine Bigband aus lauter Spitzenmusikern (deren Nachfolgerin es heute, nach mehr als einem halben Jahrhundert, immer noch gibt). Daneben präsentierte er eigene Kleinformationen und sorgte als Sideman für verschiedenste Auftraggeber weiterhin für den swingenden Boden: von Bud Shank und Al Cohn über Gerald Wilson bis zu Anita O’Day, Jimmy Rushing und Bobby Hackett.


26. März    Some Forerunners of Bebop

Ruedi Schläfli

Für die helvetischen Jazzpuristen begann der Bebop etwa mit Charlie Parkers "Cool Blues" (mit Eroll Garner am Klavier),erschienen auf Schelllack-Scherben anno 1947 auf Tell Records/ Riedikon bei Uster. Aber der 1917 geborene Dizzy solierte schon ab 1937 bei Teddy Hill, bei Cab Calloway, bei Lionel Hampton, bei der Band von Pete Brown, dann bei Lucky Millinder und selbstverständlich bei zahllosen Jam Sessions im Mintons Playhouse. Auch trat er bei diversen Bands von Coleman Hawkins, bei Billy Eckstein with the Deluxe All Stars in Erscheinung. Der grosse Bird kam bei Jay McShann in vielen Aufnahmen zur Geltung, bevor er 1940 als Nur-Solist aufgenommen wurde und bei Clark Monroes Band als einziger namhaft bekannter Solist aufschien. Cootie Williams förderte "Neutönler" wie Bud Powell, Eddie "Lockjaw" Davis und z.B auch Eddie "Cleanhead" Vinson, der damals schon Charlie Parker echt verinnerlicht hatte. Fats Navarro löste anno 1945 Dizzy bei Billie Eckstine ab. Dieser "Talent Scout" beschäftigte auch Budd Johnson, Leo Parker, Tommy Potter, Art Bakey und Tadd Dameron. Woody Herman beschäftigte noch im "first herd" Dizzy Gillespie als Arrangeur...Zur grossen Schar schwarzer Bebop-Jünger stiessen auch recht bald weisse Gefolgsleute wie Conte Candoli, Shorty Rogers, Allen Eager etc.. Dieses Feld ist so weit ausgedehnt, dass wahrscheinlich noch ein zweiter Teil beabsichtigt werden muss. - Steve Lacy sinnierte einmal im französischen "Jazz Magazine" hinlänglich begründet, dass der Bebop auch ohne Parker, Dizzy und Monk fast genau gleich entstanden wäre..


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