JAZZ CIRCLE ZÜRICH - Programm 3. Trimester 2012

Ausserhalb des normalen Programms gehen wir gemeinsam ins Moods, und zwar

am Mittwoch, 14. November 2012, mit Beginn 20.30h für ein Konzert des

Ravi Coltrane New Quartet

Der Name Coltrane klingt in jedem Jazz-Liebhaber-Ohr einfach wunderbar. Als Sohn des legendären Saxophonisten JohnColtrane und der Pianistin Alice Coltrane stieg der New Yorker Saxophonist Ravi Coltrane gleich in eine Liga ein, deren Namen beeindruckend zu lesen sind. Er spielte mit Herbie Hancock, McCoy Tyner, Steve Coleman, Stanley Clarke, Branford Marsalis, Jeff Tain Watts, Al Jarreau, Drew Gress und vielen mehr. Der Journalist Richard Cook meinte zu Ravi Coltrane: "Trotz seines Coltrane-Erbes klingt er stilistisch doch mehr nach Joe Henderson oder Dexter Gordon." Man darf gespannt sein!

Line-up: Ravi Coltrane sax, David Virelles p, Robert Hurst b, Kariem Riggins dr.

Moods, Schiffbaustrasse 6, 8005 Zürich, Tel. 044 276 80 00

Eintritt Fr. 40.00. Für Mitglieder und Gastreferenten zahlt unsere Circle-Kasse einen Beitrag von Fr. 20.00.

Anmeldung und Koordination: Franz Böttcher, Seestrasse 10a, 8803 Rüschlikon. Bitte um Angabe von Name und Adresse, Tel.Nr. bzw Email.


Nachstehend das reguläre Programm:

17.Sept. ,24.Sept. ,1.Okt.,8.Okt. , 15.Okt., 22.Okt.., 29.Okt.,5.Nov.,12.Nov.,19.Nov. ,26.Nov.,3.Dez.,10.Dez.,17.Dez.

17. Sept.   Lionel Hampton's Europatournee 1953

Mario Schneeberger

Im Herbst 1953 kam Lionel Hampton zum ersten Mal nach Europa. Er gastierte mit seiner Big Band in Skandinavien, Holland, Belgien, Deutschland, Frankreich, in der Schweiz, in Nordafrika und vielleicht noch anderswo. Mit ihm reiste eine Gruppe junger, hierzulande noch kaum bekannter Solisten, allen voran der Trompeter Clifford Brown und der Arrangeur Quincy Jones. Trotz Verbot von Seiten des Band Managements machten diese New Stars ausgiebig Aufnahmen. Die Tour war bisher schlecht dokumentiert. Es zirkulierten Gerüchte und Mutmassungen, die nur zum Teil einen wahren Kern haben. Viele Nummern erhielten Fantasienamen. So wurde z. B. ein improvisierter Blues fälschlicherweise mit I'M BEGINNING TO SEE THE LIGHT betitelt. In Zusammenarbeit mit deutschen und skandinavischen Spezialisten wurde in den letzten Monaten versucht, die Dinge ins rechte Licht zu rücken. So ist nun heute der Wissensstand besser, wenngleich auch weiterhin gewisse Rätsel der Lösung harren. Der heutige Abend zeichnet die Europareise nach. Wir hören uns einen Ausschnitt aus dem überlieferten Werk des Hampton Orchesters und der Sidemen an. Alle Aufnahmen stammen aus Europa und wurden im Herbst 1953 aufgenommen.


24. Sept.   I'm Beginning To See the Light

Dieter Hartmann

Oder: Wie ich in jungen Jahren vom Jazz infiziert wurde

Im Sommer 2002 hielt ich unter dem Titel "50 Jahre Jazzfan" einen kleinen Rückblick auf meine ersten Jazzjahre als Gymnasiast (,‚Vorgeplänkel"), Seminarist (,‚Die Schierser Jahre") und Junglehrer (,‚Im Hot Club Basel"). Inzwischen sind wiederum 10 Jahre vergangen; ich bin ein Altfan geworden und der Nostalgie nicht abgeneigt. Darum möchte ich meine damaligen Notizen mit Schallplattenbeispielen musikalisch untermalen und euch wohlwollend zu Gemüte führen: Duke Ellington, Lothar Löffler, Pete Johnson, Earl Hines, Count Basie, George Shearing, Joe Turner, Earle Howard, Don Gais, Erroll Garner, Lionel Hampton, Louis Armstrong ‚ Dave Brubeck, Gerry Mulligan, Lennie Tristano, Miles Davis, Stan Getz, Sarah Vaughan, Illinois Jacquet, Coleman Hawkins, Al Sears, Billy Taylor waren die ersten klingenden Namen!


1. Okt.    Vortrag in 3 Teilen

1. Kenny Watts - intensely swinging Harlem and 52nd Street pianist of the forties
2. Frankie Newton - at once lyrical and hot trumpet player
3. Lucky Millinder in the forties - Big Band Blues and Swing

Kaspar Fischer

Mit den drei nicht speziell miteinander verknüpften Präsentationen hoffe ich, heisse Musik zu präsentieren, hauptgewichtig aus dem Zeitraum der 40-er Jahre. Lucky Millinder ist als Name gewiss allen bekannt. Bei ihm hoffe ich jedoch, Aufnahmen zu bringen, die vielleicht für einige Hörer neu sind. Auch Frankie Newton ist nicht ganz unbekannt im Circle, aber es kann nichts schaden, ihn wieder einmal in Erinnerung zu rufen als einen der individuellsten und swingendsten Stilisten auf der Trompete. Bei Kenny Watts ist die Chance am grössten, dass er einigen Hörern neu ist. Er verdient es ganz besonders, bekannt gemacht zu werden. Speziell gut finde ich bei ihm die Einspielungen unter seinem eigenen Namen mit Pete Brown am Altsaxophon.


8. Okt.    Andenken an Ernst (easy Ernie) Büchi, den Gründer unseres Jazz Circles

Ruedi Schläfli

Ernie Büchi, geboren am 2. Mai 1927 in Bern und verstorben am 2. März 2001 in Zürich, war der Gründer unseres "Monday Date Jazz Circles" Zürich anno 1972 - also vor 40 Jahren. Er war stets ein echter "Polypragmon" (also vielfach Tätiger) in allen möglichen Jazzumgebungen. Er war zu Bierhübelis (Huerebibelis) Zeiten Anhänger der ‚Lanigiros", pflegte ein ausgedehntes Netzwerk zu in- und ausländischen Jazzmusikern, Kennern und Kritikern. Hauptberuflich war er Plattenverkäufer, zuletzt bei Musik-Hug. In den letzten Lebensjahren hat er im JCZ vorab amüsante "Blindfold -Tests" älteren "Jazzhistorikern" durchgeführt. Geschmacklich lag er mir mit seinem völlig rassismusfremden Urteil über Musiker aller Ethnien ganz besonders nahe. Tondokumente seines eigenen Wirkens haben Franz Böttcher und ich auch im Jazzmuseum in Uster nicht gefunden (ausser zwei-EPs einer Band namens "The Nostalgics" mit fraglicher Abspielbarkeit), dafür aber ca. 10 kg Papierdokumente über ihn sowie zahlreiche Fotos. Eine Tonbandkasse wurde restauriert für eine CD. Wir hören Ernie in einer Art Interview, zu seinem Lieblingsthema Jazz und einiges über seine Lebenserfahrungen.


15. Okt.   DVD-Abend McCoy Tyner - Teil 2

Bent Hvidt

Diesmal werden wir McCoy Tyner sowohl hören wie auch sehen. Zuerst eine Aufnahme des SWR, Baden-Baden mit dem klassischen John Coltrane Quartett von 1961. Dann Ausschnitte eines Konzertes am Jazz Gipfel Stuttgart 1990 im Quintett mit Freddie Hubbard und Ralph Moore. Die Rhythmusgruppe‚ bestehend aus Avery Sharpe (b) und Aaron Scott (dm) spielte mit Tyner in den 1980ern und 90ern viele Jahre zusammen, auch als Trio. Nach der Pause folgt ein ganz anderes Quintett mit Gary Bartz und Bill Frisell, ebenfalls aus Stuttgart, aber 19 Jahre später. Tyner's orchestraler Pianostil ist wahrlich sehenswert.


22.Okt.  The Swingin' Nat Pierce Band

Karl Lampert

Nathaniel "Nat' Pierce (p, comp, Id), den in Massachusetts geborenen weissen Pianisten, hören wir heute mit seiner Big Band aus den 50-er Jahren. Im zweiten Teil sehen und hören wir den Bandleader und Arrangeur mit acht hochkarätigen Mitgliedern von Count Basies einstiger "Swinging Machine" im ZDF-Jazz-Club 1988 unter dem Titel "The Great Basie Eigth."


29. Okt.    Southern Soul Blues brings us back to Africa - Part 3

Chris Lange

Die Musikkultur der afrikanischen Sahelzone galt schon immer als Paradebeispiel für so etwas wie 'afrikanischen Blues", was einmal mehr Grund genug ist, sich in einem dritten Teil unserer Afrika-Serie auch in dieser Region noch etwas umzusehen und umzuhören! Der Weg beginnt noch einmal im Osten am "Horn von Afrika" (musikalisch eine der "souligsten" Ecken Afrikas!) und führt dann westwärts durch die Sahel-Staaten Sudan, Tchad, Niger, Mali und Mauretanien bis in die westafrikanischen Regionen von Senegal und Gambia. Begegnen werden wir wiederum ganz tollen Künstlern wie etwa Amina Farah (Djibouti), Abrehet Berhane (Eritrea), Mohammed Wardi (Sudan), Maitre Gazonga (Tchad), Sogha (Niger), Nahawa Doumbia (Mali), Demba Tandia (Mauretania) etc.

Achtung! Dieser Anlass entfällt.

Anstelle davon besuchen unsere Mitglieder am 29. Oktober ein Jazzpiano-Konzert im Theater Rigiblick mit Buddha Scheidegger, Dave Ruosch und Maurice Imhof. Wer daran interessiert ist, kann Billette - sofern noch vorhanden - direkt beim Theater Rigiblick bestellen.

5. Nov.  George Gruntz zum 80. Geburtstag

René Schmutz

Sein Werk ist fast unüberschaubar vielseitig: Begegnungen mit den barocken Meistern, mit Basler und anderen Trommlern, Trompetern, Pianisten und Beduinen, verjazzte Maschinenmusik, Klaviertrios, Opern und Film-Soundtracks. Seit vierzig Jahren feiert die George Gruntz Concert Jazz Band Triumphe. Nicht nur in Europa und den USA, auch im fernen China wollte der Applaus nicht enden.


12. Nov.    Remembering Tina Brooks (Tenor-Sax)

Armin Bruder

Harold Floyd Tina' Brooks wurde am 7. Juni 1932 geboren. Anfänglich bewegte er sich hauptsächlich im Rhythm & Blues-Bereich. Mit der Zeit entwickelte er sich allerdings zu einem interessanten Hard-Bop-Exponenten. In seiner Musik finden sich Einflüsse von Lester Young, Dexter Gordon, Wardell Gray, Charlie Parker, Hank Mobley und Sonny Rollins. Eines Tages wurde er durch Little Benny Harris Alfred Lion, dem Produzenten von BIue Note Records, vorgestellt. Lion realisierte das Potential von Tina Brooks und organisierte für ihn in der Folge eine ganze Anzahl Aufnahmen. Die Karriere von Brooks dauerte jedoch nicht lange. Infolge Krankheit und anderen Einflüssen musste er sich immer mehr aus der Musikszene zurückziehen. Tina Brooks verstarb am 13. August 1974 im Alter von 42 Jahren. Heute ist er praktisch vollkommen vergessen.


19. Nov.    Clarinet Marmalade Vol. 3

Bernhard Streckeisen

In der dritten und letzten Folge der bekanntesten New Orleans Klarinettisten stellt der Referent die folgenden Künstler vor: Albert Nicholas, Jimmie Noone und Omer Simeon. Auch mit diesen Musikern kann wieder ein herrlich swingender New Orleans Abend erwartet werden.


26. Nov.    Tiny Kahn

René Schmutz

Norman "Tiny" Kahn hatte eine glanzvolle Zukunft vor sich, als er im Alter von erst 29 Jahren starb. Als Schlagzeuger hatte er für eine illustre Reihe Chefs der damaligen Zeit getrommelt: Charly Barnet, Woody Herman, Red Rodney, Wardell Gray, Lester Young. Seine Komposition "Tiny's Blues" war von Fats Navarro und Bud Powell aufgenommen worden, "Why Not" von Count Basie und Jay Jay Johnson.


3. Dez.    Louis Armstrong in Concert

Karl Lampert

Louis Armstrong mit seinen All-Stars in den 40er und 50erJahren. In Erinnerung an diese Zeit hören wir heute Live Ausschnitte aus seinen Konzerten,


10. Dez.    DVD-Abend - ein Film von Ken Burns Episode 1   "Gumbo"

Bent Hvidt

"Jazz macht Amerika zu etwas Fassbarem", sagt Wynton Marsalis am Anfang dieser ersten Episode. "Es ist eine Kunstform, die uns eine schmerzlose Möglichkeit gibt, uns selber zu verstehen." Der Jazz wurde in den 1890-er Jahren mitten in der Jim Crow-Ära geboren.
Er war eine Erfindung der afroamerikanischen Bevölkerung, aber er wiederspiegelt jede Art von Musik, die in den Strassen von der meist kosmopolitischen Stadt der U.S.A. gehört wurde; von karibischen Tänzen und italienischen Opern bis Blues, Ragtime und Militärmärschen sowie der Ruf und Antwort Gottesdienst der baptistischen Kirche. Die ersten Vortragenden waren Buddy Bolden, der halbwahnsinnige Kornettist, der möglicherweise der erste Jazzmusiker überhaupt war, Jelly Roll Morton, der fälscherweise behauptete den Jazz erfunden zu haben. Sidney Bechet, dessen feuriges Klarinettenspiel ein Spiegel seiner explosiven Persönlichkeit war. Wenige Leute ausserhalb ihrem Geburtsort hatten eine Chance, Jazz zu hören vor 1917, als eine Gruppe von weissen Musikern - the Original Dixieland Jazz Band - ihre erste Aufnahme machte. Die Platte verkaufte sich besser als irgendeine bis zu diesem Zeitpunkt und Jazz wurde zu einer nationalen Verrücktheit. Der Film wird in der amerikanischen Originalfassung gezeigt.


17. Dez.   Willi kocht wieder für uns sein klassisches Weihnachtsmenu   "Gumbo"

Apéro ab 19.00h, Weisswein, Orangensaft oder Mineralwasser

Vorspeise:  kleiner gemischter Salat

Hauptgang: Stroganoff geschn. Rindfleisch mit Butterreis

Dessert:     Caramel Chöpfli

Vegetarier und Liebhaber anderer Gerichte bestellen à la carte

Preis: CHF 48.00 pro Person, inkl. Apéro und Kaffee nach dem Essen.

Mitglieder und Gastreferenten erhalten aus unserer Circle Kase einen Beitrag

Anmeldung: bis 10. Dez. an Franz Böttcher, Seestrasse 10a, 8803 Rüschlikon. Bitte um Angabe von Name und Adresse, Tel.Nr. bzw Email.


Nächster Anlass am Montag, 14. Januar 2013

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