JAZZ CIRCLE ZÜRICH - Programm 3. Trimester 2015

21.Sept., 28.Sept., 5.Okt. , 12.Okt., 19.Okt., 26.Okt. , 2.Nov., 9.Nov., 16.Nov., 23.Nov.,30.Nov., 7.Dez., 14.Dez.

21.September    Django Reinhardt / Stéphane Grappelli (1. Teil )

Karl Lampert

Django Reinhardt, von Sinti abstammend, wurde am 23. Januar 1910 in Belgien geboren. Er zog mit einer Karawane meist durch Belgien und Frankreich. Im ersten Teil des Vortrags werden wir die früheren Jahre seines Lebens durchstreifen und seine Zigeunermusik, bis zum Swing-Jazz kennen lernen.


28.September   Aus Johnny Simmens Jazz-Produktion für die Swissair Langstrecken-Fluggäste

Rolf Huber / Martin Stump

In seiner Funktion als „Assistent des Managers Passenger Sales Promotion“ wurde dem Jazz-Experten, -Sammler und -Kritiker Johnny Simmen die Aufgabe übertragen, die in der Schweiz startenden Swissair Langstrecken-Fluggäste mit Jazzmusik zu unterhalten. Ab 1982 bis 1999 hat Johnny Simmen mit aufschlussreichen Kommentaren ergänzte Jazzprogramme produziert, die ab Jazzkanal Nr. 10 von den Passagieren an Bord gewählt und gehört werden konnten. Sorgfältig gestaltete Zusammenstellungen umfassten Themen wie z.B. „Old and New Jazz on CD“ oder „Pianology“, ebenso Musiker-Portraits, meist im Bereich von Swing- bis Mainstream-Jazz. Nebst den illustren Namen kamen immer auch jüngere, weniger bekannte Musiker zum Zug. Als Auswahl für diesen Abend haben wir „Guitarren-Master-Sound“ herausgepickt, mit den Musikern Al Casey, Herb Ellis, Georg van Eps und Howard Alden, inklusive Ansagen: Will Arthur. – Also, kurz Augen schliessen, sich im nächtlichen Langstreckenflug vorstellen und die Musik geniessen, die von den Jazzgitaristen mit ihren Gruppen im Duo, im Trio und verschiedenen Combos gespielt wird.


5.Oktober   Django Reinhardt / Stéphane Grappelli (2. Teil )

Karl Lampert

Im zweiten Teil des Vortrags über Django Reinhardt wird seine Gitarren-Musik aus der Zeit von 1938-1951 im Mittelpunkt stehen. Aufnahmen vom Zusammenspiel mit grossen Jazz-Musikern aus ganz Europa werden zu hören, sein.

Django Reinhardt gehörte zu den bedeutendsten europäischen Jazzmusikern.


12.Oktober    Inselplatten

Kaspar Fischer

Part I: A Selection of Tough Tenors

Ike Quebec, Jimmy Forrest, King Curtis (dessen Jazz-Einspielungen): Aus einer ähnlichen stilistischen Generation (wobei Curtis vom Geburtsdatum her wesentlich jünger als die beiden anderen ist), verbindet diese Tenoristen ein heisser bis rauchiger Ton, der manchmal auch hintergründig weich wie Samt daherkommt. Natürlich sind bei jedem der drei diese Eigenschaften auf völlig verschiedene und einzigartige Weise verwirklicht.

Part II: Bridging the Gap between Swing and Rhythm & Blues

Sonny Thompson und Todd Rhodes. Zwei Pianisten aus circa der stilistisch gleichen, nämlich der zweiten bzw. dritten Generation von Swing Pianisten (Todd Rhodes war rund 20 Jahre älter als Thompson), die mit ihren eigenen Bands in den 40er und 50er Jahren den Rhythm‘ & Blues wesentlich prägten. Beide haben ihre Karrieren in klassischen Swing Big Bands begonnen - Todd Rhodes sass bereits in den 20er Jahren am Piano der legendären McKinney’s Cotton Pickers - und hat sich in dieser Umgebung mitunter auch die Fähigkeit des Komponierens und Arrangierens erworben. Beiden ist auf dem Klavier ein messerscharf riffender, unverwechselbarer Anschlag eigen. Von Sonny Thompson wird zusätzlich seine späte LP-Einspielung in Paris (auf Black & Blue, 1972) zu Gehör kommen, denn mit dieser Einspielung schliesst sich quasi der Kreis, denn Thompson kehrt völlig zum Swing-Piano zurück.


19.Oktober   Jazz in Basel 1943-1969

Dieter Hartmann

Noch vor Kriegsende hatten 1943 The Hardy’s (für Imperial) und 1944 das Bob Huber Swing Quartett (im Radiostudio) Gelegenheit für ein paar wenige Plattenaufnahmen; 1947 gesellte sich Hazy Osterwald hinzu, 1948 das Swiss BeBop Team und als Gast Rex Stewart mit den Peters Sisters.

1949 überraschte die Academic Swing Band, 1950 Four Nuts and a Peanut. Hazy Osterwald war 1952, 54 und 55 mit seinem Quintett und Sextett wieder am Rheinknie, und Joe Turner unterhielt sein Stammpublikum 1955 im “Atlantis”. 1956 existierte die Academic Swing Band noch immer, doch erst 1959 konnte Bruno Spoerri seine Big Band präsentieren. Im gleichen Jahr kam Benny Goodman mit einem Nonett nach Basel, drei Jahre später (1962) gastierte das Elsie Bianchi Trio im “Atlantis”, und George Gruntz begleitete die Sängerin Helen Merrill. 1969 schliesslich spielte George Gruntz im April mit Antoinette Vischer, und am 11. September fand das Konzert des Thad Jones – Mel Lewis Orchestra im Stadttheater statt.


26.Oktober    Videos aus Südafrika und anderes mehr

Hansruedi Schwitter

DVD-Abend mit u.a. Roland Kirk, zur Ergänzung früherer Vorträge nochmals ein Stück Charles Mingus, sowie etliche Videos aus dem Land, in welchem ich vor über 40 Jahren gewohnt und gearbeitet habe. Ein sehr musikalisches Land, wie wir sehen werden. Goema Goema aus Kapstadt und etliches mehr.
Der Jazz ist sehr stark in die dortige musikalische Tradition eingebettet worden, so dass etwas Eigenes entstanden ist, das sich anzuhören und anzusehen lohnt.


2.November   The Piano Man - Earl „Fatha“ Hines

Bernhard Streckeisen

Earl „Fatha“ Hines - *28.12.1903(1905?) +23.4.1983

Part 1 From the 20‘s to the 40‘s

Earl Hines war ein Vorreiter des Swing Pianos. Seine Karriere begann mit den ersten Aufnahmen mit Louis Armstrong 1927. Er wurde auch Vorbild von vielen Pianisten seiner Zeit, u.a. auch Teddy Wilson. Schon Ende der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts hatte er seine eigene Band, die er in den 30er Jahren zu einer berühmten Big Band ausdehnte, in der so bekannte Musiker wie Darnell Howard, Johnny Hodges, Trummy Young und viele andere anzutreffen waren. Der Referent wird vor allem Musik von Hines aus den 20er bis 40er Jahren vortragen mit einigen kleinen Informationen aus dieser Zeit. Detaillierte Angaben über Leben und Werk können aus den einschlägig bekannten Büchern entnommen werden.


9.November  „Philly“ Joe Jones, Part 2

René Schmutz

Trotz seiner Drogengeschichten blieb „Philly“ Joe Jones ein gesuchter Sideman und trommelte für unterschiedliche Leute wie Bill Evans, Ike Quebec, Dexter Gordon, Freddie Hubbard und Red Garland. Er tat sich auch als Leiter eigener Gruppen hervor und traf seinen Namensvetter Elvin im Studio zu einer bemerkenswerten Duosession, weit weg von den berüchtigten „Trommelschlachten“ wie sie zum Beispiel bei JATP so beliebt waren. 1962 gewann Philly Joe den Down Beat Reader’s Poll. Ende der 60er Jahre ging er nach Europa, machte mit englischen und französischen Gruppen Aufnahmen und unterrichtete in der Drum Schule von Kenny Clarke. Zurück in den USA gründete er eine neunköpfige Band, um die Musik seines Freundes Tadd Dameron wieder zum Leben zu erwecken. Kurz vor seinem Tode trat er mit Clifford Jordan in der Schweiz auf.


16.November   Let's enjoy some of the great mainstream swing records of 1950/1960 - Part 2

Armin Bruder

Anlässlich der Session vom 8. Juni ergab es sich, dass der Referent infolge eines technischen Problems beim Tixi-Taxi längere Zeit in diesem „gefangen“ blieb (die Hecktüre des Tixi liess sich nicht öffnen). Zum Glück war per Zufall gerade eine Gruppe Militärpolizisten vor Ort anwesend, die den Referenten nach verschiedenen Versuchen schliesslich durch Aufsprengen der Hecktüre ,befreien' konnte. Durch diesen Zeitverlust musste ein Teil der vorgesehenen Musikstücke weggelassen werden. Einige dieser Stücke werden in der jetzigen Session zu hören sein; natürlich werden weitere interessante swing-orientierte Musikstücke vorgespielt werden, wie z.B. Aufnahmen mit Musikern wie Lester Young, Buddie Tate, Harry „Sweets“' Edison, Paul Quinichette etc., ein Mitschnitt aus dem Jazz Festival Bern 1985 sowie ein Mitschnitt aus einem Auftritt der Newport All Stars in Montreux 1985 unter der Leitung von George Wein, sowie ein Mitschnitt aus einem Konzert von Ella Fitzgerald in Lausanne. Aber auch Duke Ellington wird nicht vergessen!


23.November  Ben Pollack – The Dean of Swing

René Schmutz

Die Jazzgeschichte ist nicht nett zu Ben Pollack. Benny Goodman berichtete, der habe „die erste weisse Band gehabt, die echten Jazz spielte“. Von den späten 20er bis in die frühen 30er Jahre hatte sein Orchester eine Pionierrolle und gehörte zu den drei oder vier besten Bigbands des amerikanischen Jazz. Fletcher Henderson, Paul Whiteman und Jean Goldkette sind den meisten heutigen Hörern immer noch bekannt. Ben Pollack hingegen findet in der Jazzliteratur als Drummer und Bandleader höchstens als Randnotiz statt.

Eine ganze Reihe seiner Sidemen machten ab der Mitte der Dreissigerjahre Karrieren als Bandleader, Solisten und Arrangeure: Benny Goodman, Jack Teagarden, Glenn Miller, Harry James, Muggsy Spanier, Jimmy McPartland, Charlie Spivak, Matty Matlock, Yank Lawson, Ray Bauduc, Dave Matthews.


30.November  Critics Poll im Down Beat Magazine, 2015

Ruedi Schläfli

Die Ergebnisse des aktuellen „Critics Poll“ (August 2015) unterscheiden sich verblüffend wenig vom „Readers Poll“ vom Dezember 2014. Einige bestandene Gewinner durfte ich Euch bereits in Kurzfilmen vorführen, als da sind: Dave Douglas (tp) - jetzt im 2. Rang, Rudresh Mahanthappa (as), auch hier im ersten Rang, Joe Lovano (ts), auch hier im ersten Rang und Chris Potter (ts), jetzt im 4. Rang, Gary Smulyan (bs), beide Male erstrangig, Uri Caine (p), hier im 7. Rang, Dave Holland (b) und Esperanza Spalding (b) im 2., bzw. 6. Rang. Die Kritiker-Schar hat sich von ca. 250 Köpfen auf 141 Männer reduziert, fast alle Journalisten, die u.a. auch im „Down Beat“ als Autoren erscheinen. Mir fehlt der alte Kämpe (und Modernist) aus Mailand, nämlich Arrigo Polillo, dafür erscheint als erster (und einziger Europäer) Otokar Svoboda aus der Tschechei … Der heutige Abend bringt ca. 8 Kurzfilme mit neuen Kräften der jüngsten Jazz-Szene; die Musik muss aber immer irgendwie „schön“ sein und swingen (keine atonalen Kakophonien).


7.Dezember  Jazz im “Stampen”, Stockholm Arne Domnérus Quartett/Quintett live

Bent Hvidt

Als Tontechniker Gerd Palmcrantz sich vor genau 39 Jahren auf den zweiten Abend des Auftrittes von „Dompan“ und seinen hervorragenden Mitspielern im alten „Stampen“ (Pfandleiher Geschäft) in der Altstadt vorbereitete, hatte er, trotz guten Erfahrungen vom Vorabend, keine Ahnung, dass eine historische live Aufnahme am Entstehen war. Die Musiker fühlten sich wie immer in diesem Lokal sehr wohl; die unmittelbare Nähe zu einem enthusiastischen Publikum war inspirierend. Trotz extrem engen Platzverhältnissen war es Palmcrantz gelungen eine optimale Mikrofonaufstellung herbeizuführen und er selber hatte sich mit seinem Tonpult in der Miniküche nebenan, ohne Sicht auf die Bühne eingeklemmt. Am zweiten Abend (Samstag 7. Dez. 1976) wurde es da vorne noch enger, als Lars Erstrand mit seinem Vibraphon auftauchte.

Ausgewählte Teile des Programms wurden zuerst als LP Doppelalbum herausgegeben und wegen grosser Nachfrage kamen weitere LPs dazu. Im CD-Zeitalter wurden noch mehr Auflagen hergestellt und insgesamt wurden über 500.000 Platten von diesem Ereignis verkauft. 30 Jahre später wurde sogar eine limitierte Jubiläumsausgabe in SACD Format (3.000 Ex. numeriert) mit dem kompletten Programm der beiden Abende auf drei CDs herausgegeben. Aus #1297 von dieser hat der Referent zweimal eine Stunde jeweils vom Freitag (Quartett) und Samstag (Quintett) zusammengestellt. Es ist unschwer zu verstehen, wieso diese auch technisch perfekte Aufnahme weit ausserhalb Schwedens zum Sammlerobjekt wurde.


14.Dezember  Weihnachtsessen (für Mitglieder und "Zugewandte")

Mit dem traditionellen Weihnachtsmenu


Beginn des nächsten Programms:    25.Januar 2016

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